die lauernde Fratze der Depression

10. Juni 2016 at 15:04

Es ist bekannt, dass sich Stephan Weidner auch mit Themen abseits der Musik beschäftigt. Immer wieder beeindruckend welch klare Worte er für diverse Themen findet. Ein immer aktuelles Thema sind Depressionen. Nachfolgend sein Statement vom 09.06.2016 dazu.

Liebe Leute,
ihr wisst nicht erst seit „In stürmischer See“, dass mir das große Thema Depressionen aus verschiedenen Gründen sehr am Herzen liegt und dass ich denke, dass hier viel mehr Aufklärung von Nöten ist. Denn Burn-Out, Angstzustände und Depressionen lassen sich nicht mit einem gut gemeinten „Es kommen auch wieder bessere Tage“, „Jetzt lass dich nicht so hängen“ oder „Komm, jetzt gehen wir nochmal einen trinken“ therapieren, sondern es sind Phänomene, die professionell erkannt und behandelt werden müssen. Je schneller, desto besser.

Wenn Depressionen oder Burn-Outs in den Medien prominent auftauchen, einigt man sich nach der angemessenen Betroffenheit schnell darauf, dass man künftig etwas weniger hämisch auf die Menschen drauf hauen sollte, dann würde schon so weit alles gut werden. Wir sollten auch nicht dem Missverständnis aufsitzen, dass Depressionen und Burn-Outs ursächlich und zwangsläufig durch die Umwelt des Betroffenen ausgelöst werden. Weder Robert Enke noch Andreas Biermann sind an einer Depression erkrankt, weil sie von der BILD schlechte Noten bekommen haben oder von den Fans ausgepfiffen worden. Das ist nicht nur viel zu einfach, sondern vor allem falsch. Pfiffe, schlechte Noten und miese Facebookhetze tun weh, aber man kann sie ignorieren oder ihnen entkommen. Das funktioniert mit Krankheiten nicht.

Es gibt sowohl für Burn-Outs und Angstzustände als auch für Depressionen klare Symptome, die man als Außenstehender, als Freund oder Partner, Eltern oder Kinder wahrnehmen kann, wenn man sie kennt. Es würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr euch bei Freunde fürs Leben e.V. unten oder bei anderen Organisationen mal durchlest, wie ihr Burn Out oder eine mögliche Depression erkennt und wie ihr darauf reagieren solltet. Egal, wen es betrifft. Deswegen würde ich gerne dazu aufrufen, dass wir einfach ein bisschen besser aufeinander aufpassen. Wer braucht in unserem Umfeld vielleicht ein bisschen mehr Hilfe? Kann ich ein Umfeld schaffen, in dem sich ein Depressionskranker offenbaren kann, ohne fürchten zu müssen, als „zu weich“ oder als „Lappen“ abgewatscht zu werden, sondern weiß, dass man ihn ernst nimmt?
Was meint ihr? Checkt ihr mal, wie ihr helfen könnt, wenn in eurem Freundes- oder Familienkreis Symptome von seelischen Erkrankungen auftauchen?

Danke euch,
Euer Stephan

Linktipp von Stephan:
Webseite Freunde fürs Leben

Der W – IV (Teil 2/2)

17. März 2016 at 16:49

Der W - IV

Der erste Teil endete zwar mit Danke für mein Leben, ich möchte aber noch einmal auf Neuland zu sprechen kommen. Dieser Song wurde vorgestern veröffentlicht inkl. Kommentaren von Stephan. Die Reaktionen und Kommentare darauf waren äußerst positiv. Da scheint mein Geschmack nicht ganz so exclusiv zu sein. Einen Tick schneller gespielt ist das für mich auch ein super Live-Kandidat. Gerade die Übergänge eignen sich dafür hervorragend. Hier noch einmal die Hörprobe inkl. Kommentaren von Stephan:

Aber wieder zurück zu Danke für mein Leben. Ein typischer Weidnersong. Im Stile von „Sowas hat man…“ blickt er im ersten Teil des Songs auf sein Leben zurück. Im „Sprechgesang“ zeigt er sich dann wieder lebensphilosophisch und gibt uns ein paar Weisheiten mit auf den Weg.

…Seele und Charakter schleifen
im Hier und Jetzt und alle Zeiten
ein Mensch lebt weiter in seinen Werten
die im Feuer des Unglücks stählern werden…

„Lust aufs Wasser? -> fahr ans Meer!“ Wieder einmal die Erinnerung daran, dass wir unser Leben selbst in der Hand haben. Niemand kann und sollte uns Entscheidungen abnehmen (können). Ende der 90er schrieb Weidner schon „beginne dich zu lieben und du findest was du suchst“. Keiner kann es besser als du ist die Fortsetzung. Stephan hat das Glück des Lebens schon lange erkannt und packt das immer wieder in seine Texte. Die Positionierung auf dem Album ist auch kein Zufall. Thematisch passt das gut zu Welt ohne Farben, über den ich schon im ersten Teil geschrieben habe. Neben den vielen zeitlosen Songs, darf ein Song über aktuelle Geschehnisse nicht fehlen. Dieser ist mit Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix ebenfalls vertreten. Eine gute Minute gibt es ein Intro und mit Sirenen, Hubschrauber, Soldaten und einiges mehr. Darauf folgen gewohnt deutliche Worte in Richtung Religionen:

Gott gefunden oder verloren
kein Paradies, nicht neugeboren
drum glaube, wer an Glauben glaubt
dass glauben dir das Denken raubt

Ein schöner, nachdenklicher Abschluss des Albums bildet Wie wirklich ist die Wirklichkeit. Wieder so ein „fieser“ Abschluss. „Ist es wahr, dass es die Wahrheit gar nicht gibt?“ Hier werden die Synapsen noch einmal ordentlich in Schwung gebracht. Der philosophische Teil erinnert mich an ein Sample, welches von Torch 1999 verwendet wurde und aus dem Film „Die Fürsten der Finsternis“ stammt. Die Fragen ähneln sich. Die Antworten bleiben weitestgehend offen. Was sind unsere Überzeugungen? Wie lange haben diese Bestand?

Mit ganz leisen Tönen schmeißt Der W den Hörer nicht aus dem Album. Dafür ist der Refrain einfach zu rockig. Bei den letzten Zeilen und Klängen hat man aber das Gefühl, nicht alles von IV gehört zu haben. Die logische Konsequenz ist es einen weiteren Durchlauf zu starten. Eine weitere Reise durch IV und seinen eigenen Gedanken zu beginnen. Dieses Album inspiriert. Dieses Album motiviert. Dieses Album macht dankbar. Dankbar für viel Liebe zum Detail. Dankbar für alles was noch kommt. Für die Vergangenheit, für die Zukunft. Natürlich auch große Vorfreude auf die Tour 2016.

Also genießt es, morgen das Album in euren Händen zu halten. Lasst es auf euch wirken, nehmt was daraus mit. Macht die Welt mit euren Gedanken und eurem Handeln ein bisschen besser.

Bei allem Feedback, das es ab morgen geben wird, behaltet eines im Hinterkopf: Vergleiche mit Vorgänger-Alben hinken immer. Andere Einflüsse, andere Zeiten, andere Gedanken. IV ist IV. Und Gott holt das Bier.

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Interessante Links zum Album:

Promi-Track-Attack auf Der-W.de:
Peter Maffay (wie wirklich ist die Wirklichkeit)
Moses Pelham (Mehr)
Kevin Russell (Zeit)
Michael Rhein (Keiner kann es besser als du)
Toxpack (Justitia)
Michi Beck (Neuland)
Tamer Yigit (Vorhaut. Kopftuch. Kruzifix)
Dirk Czuya (Welt ohne Farben)

Track-Attack woanders:
Mindfuck Society Teil I (Neuland, Mehr, Zeit, Justitia)
Teil II (Faust auf Fresse, ich komm heim, Danke für mein Leben, Keiner kann es besser als du)
Teil III (Welt ohne Farben, Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix, der Schmerz verlangt gespürt zu werden, Wie wirklich ist die Wirklichkeit)

Der W – IV (Teil 1/2)

11. März 2016 at 16:21

Der W - IV
Am 18.03.2016 erscheint IV, das überraschenderweise vierte Studioalbum von „Der W“. Ich habe das große Glück die Scheibe schon in der Dauerschleife laufen zu lassen und möchte gerne meine Eindrücke mit euch teilen.

Ehrlich gesagt war die Anspannung auf das Album gar nicht so hoch. So nach dem Motto: „Der Weidner macht das schon. Überraschen kann der mich eh nicht mehr. Hab schon alles gehört von ihm. Ich weiß ungefähr was da kommt.“ Und dann dieser Moment wenn du die ersten Töne hörst; er die ersten Zeilen singt. Als wollte er deine Erwartung wegpusten und sagen: Das hier ist Neuland für dich. Wir sind Der W und die nächste Stunde hörst du mal gut zu. Hier gibt es neues Futter für deine Gedanken. Und so treibt mich der Opener in meine Gedankenwelt. „Der Frosch im Teich weiß nichts vom Meer.“ Ich steh auf solche Sätze. Das ist so auf den Punkt gebracht. Diese Aufbruchstimmung schon im ersten Lied. Diese positive Energie. Diese Lebensfreude. Das kannst du mit Geld nicht kaufen. Das kannst du dir aus Draht nicht nachbiegen. Der Chef ist wieder da. Zweifelsohne!

Dieser positive Start setzt sich in Mehr ganz klar fort. Das Lied kennt ihr schon zum größten Teil, deswegen keine weiteren Worte dazu (außer die von Moses natürlich).

Mit Zeit taucht er in ein wichtiges Themengebiet. Nehmen wir uns Zeit für die wichtigen Dinge? Kann man Zeit totschlagen? „Die Schlacht gegen Zeit gewinnt, wer sie sich einfach nimmt.“ So einfach ist das.

Wo ist die Zeit geblieben, um mich in alles neu zu verlieben?

Klare Antwort: Die Zeit ist genau jetzt. Beim Hören des Albums.

Bei Justitia wird es schwerer. Definitiv kein Song den man nebenbei hören kann. Die Lyrics brauchen ein paar Durchläufe bis die Zusammenhänge verstanden werden. Ich glaube es ist sehr schwer um diesen Text die passende Musik zu legen. Mit dem Piano am Anfang und am Ende ist das mehr als gelungen. Bestes Beispiel dafür wie komplex es ist einen runden Song auf die Beine zu stellen. Chapeau!

Zu Faust auf Fresse habe ich inhaltlich noch keine große Meinung. Kaum Gedanken bei mir ausgelöst. Aber im letzten Drittel des Songs kommt so ein mächtiges Solo. Das will ich einfach auf der Tour sehen und hören. Dirk, the man, Czuya!
Apropos Dirk. Achtung Spoileralarm! (wer Überraschungen liebt, der springt bitte zum nächsten Absatz) Für mich eine der größten Überraschungen auf dem Album ist das Lied Welt ohne Farben. Ich muss gestehen das ich die Stimme nicht gleich erkannte. Wer ist denn dieser Gastsänger? Getraut zu fragen habe ich mich nicht. Dann plötzlich die Eingebung. Dirk. Na klar, Dirk. Wer denn sonst? Die Antwort liegt manchmal so nah. Der Song groovt so dermaßen. Der Gesang von Dirk, der gemeinsame Refrain. Das sind neue Stilmittel. „Weil wir nach Regeln und Gesetzen leben, können wir die Welt nicht aus den Angeln heben…“.

Weshalb am Ende deines Wegs – auf deinem Grabstein steht: Er lebte still und unscheinbar und starb weil es so üblich war.

Ein Brett der Song.

Die neuen Stilmittel ziehen sich durch fast das gesamte Album. In Danke für mein Leben beispielsweise kommt ein gesprochener Text von Stephan zum Einsatz. Ein sehr schöner, philosophischer noch dazu. Dazu und zu den anderen Songs im zweiten Teil mehr (vermutlich am DienstagMittwoch). Ich gönne mir noch ein paar Durchläufe von IV.

Ihr dürft in der Zwischenzeit schon gerne vorbestellen.

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Toxpack feat. Stephan Weidner

5. September 2014 at 11:28

Toxpack feat. Stephan Weidner

Um Stephan ist es gerade ein wenig ruhig geworden. Liegt vor allem daran, dass er im Urlaub ist. Vor seinem Urlaub hatte er sich mal wieder vor die Kamera gestellt. Zusammen mit Schulle von Toxpack hat er ein Video zum Lied „Nichts hören, sehen, sagen“ von Toxpack gedreht. Videopremiere ist, wie ihr seht, am Montag 08.09.2014 um 15:00 Uhr bei Rock Hard. Das Lied ist natürlich auch auf dem Album „Friss“ drauf, welches am 12.09.2014 erscheint.

Update 08.09.2014: Hier ist das Video:

Stephan Weidner für ice bucket challenge nominiert

22. August 2014 at 10:40

Moses Pelham ice bucket challenge

Jetzt hat es auch den Stephan erwischt. Gestern nominierte ihn Moses Pelham in seiner ice bucket challenge. Theoretisch hat er jetzt 24 Stunden Zeit das gleiche wie Moses zu tun – also quasi heute. Stephan denk dran: es ist für einen guten Zweck! Außerdem sind wir gespannt auf deine Nominierungen. So hat sich der Mo angestellt: