Der W live in Dortmund, 17.3.2011

22. März 2011 at 23:16


Foto von Andre Mittwollen, www.andremittwollen.com

Dortmund. Ich bin mal wieder viel zu spät dran mit meinem Konzertbericht. Till und Dennis haben für das W-Blog auch schon einen coolen Bericht geschrieben, vieles wird euch daher also auch schon bekannt sein. Netterweise haben mir ESCHENBACH angeboten, mich auf der Tour in ihrem Bus mitzunehmen, dieses Angebot nahm ich für den Gig in Dortmund dankend an. So fuhren wir bereits am Mittwoch Nachmittag los, schließlich hatten wir auch noch ziemlich genau 600 Kilometer vor uns. Nach einer lustigen Fahrt mit Riitchy, Philip, Nils, Paul und Guido trafen wir abends gleich im Hotel die ersten Weidner- und Eschenbach-Fans, die ebenfalls aus München angereist waren.

Am nächsten Vormittag machte ich mich um 12:30 Uhr das erste Mal auf den Weg zur Halle, um die Lage zu checken. Tatsächlich standen dort schon 12 Fans, die ersten waren um 9 Uhr morgens angereist. Dass ich ein paar Stunden vorm Einlass vor der Halle bin, kenne ich selbst von mir, aber zehn Stunden sind schon immer wieder krass zu hören. Nachdem ich kurz die Dortmunder Innenstadt erkundete, war ich wieder ab 14 Uhr vor der Westfallenhalle 1. Mittlerweile warteten hier rund 50 Leute – Vergleich: Beim Tourauftakt in Kreuth warteten um 17 Uhr um die 20 Menschen, aber ein Konzert mit 1.700 und eines mit 8.500 Besucherinnen und Besuchern lässt sich natürlich auch schwer vergleichen. Auf jeden Fall waren unter den 40 Leuten schon einige bekannte Gesichter von früheren Konzerten, mit denen man sich gut die Zeit vertreiben konnte. Während innen der Soundcheck von Stephan lief, schaute auch Till kurz vor der Halle vorbei und unterhielt sich mit einigen Fans. Auch für die DVD beziehungsweise für die Internetclips wurde von zwei Mädels wieder viel gefilmt, dabei herausgekommen ist dieses Video.

Die Stimmung vor der Halle war – wie im Video ersichtlich – ziemlich gut. „Trinkfest und arbeitsscheu sind wir dem Weidner treu“-Gesänge sprechen mich zwar nicht wirklich an, aber „Gebt mir ein W! – W! – Was heißt das? – W!“ ist lustig. 😉 Auch der Refrain von ‚Machsmaulauf‘ wurde spontan in „Es ist kalt vor diesem Haus, drum macht die Tore auf“ geändert. Um 17 Uhr holte mich Philip zum Soundcheck rein und wurde mit „Philip Eschenbach“-Sprechchören begrüßt, was ihn sehr erstaunte und freute. Das erste Mal betrat ich die Westfalenhalle 1 in Dortmund. Wirklich eine geile Halle! Die Crew war wegen der DVD-Produktion deutlich größer als sonst, für die insgesamt ein sehr hoher Aufwand betrieben wurde. Neben einem Kamerakran und Kameras auf der Bühne und im Fotograben, wurde auch direkt aus dem Publikum und von den Rängen gefilmt.
Ich bin mir ganz sicher, das dabei sehr cooles Material rauskommen wird, das wir Ende des Jahres auf der erscheinenden Live-DVD bewundern dürfen. Kurz nachdem mir backstage noch Henning und JC über den Weg gelaufen sind, wollte ich mich schon mal in die erste Reihe stellen und ein paar Plätze für draußen wartende Bekannte freihalten. Doch als ich in den Innenraum zurückkehrte, war ich geschockt: Die ersten beiden Reihen waren schon besetzt und es rannten immer mehr Fans nach vorne. Ich hatte den Einlass verpasst! Da ich eigentlich geplant hatte, wie immer in der ersten Reihe zu sein, und dafür ja auch schon Stunden vorher da war, war meine Stimmung erst Mal am Boden. Mein Ziel war es jetzt, bis zum Opener von Stephan Weidner es ganz nach vorne geschafft zu haben. Das können jetzt viele von euch sicherlich nicht verstehen und das ist auch okay so ;).


Doch erstmal traten um 19:30 Uhr ESCHENBACH auf die Bühne. Was für ein geiles Konzert! Als Opener wurde der Song ‚Der Teufel steckt im Detail‘ gewählt, der auf dem zweiten Album vertreten sein wird. Vom ersten Album wurden unter anderem „Zwischen Schuld und Sühne“, „Schwarze Löcher im System“ und „Bist Du Deutschland?“ gespielt. Bei „Halt Aus“ und eigentlich bei allen Songs wurde lautstark mitgesungen, die Fans im vorderen Bereich der Halle waren sehr textsicher. Unglaublich viele Fäuste bei „Blick in den Spiegel“ in der Luft, sehr cool! Ein weiterer neuer Song vom zweiten Album war „Hassliebe“, der ebenfalls gut ankam. „Nachtlicht“ musste leider kurzfristig von der Setlist gestrichen werden, da die Band mit 32 Minuten wegen der DVD-Produktion nicht überziehen wollte. Auf der zweiten Tourhälfte haben die Jungs allerdings 45 Minuten Zeit, dort werden dann noch einige Nummern mehr präsentiert. Bei allen Gesprächen, die ich nach dem Konzert führte, wurden Stimmen laut, dass die Band ruhig noch länger hätte spielen können. Auch die Band selbst war absolut geflasht von der Menge in der Halle und den durchweg positiven Reaktionen und freuen sich schon sehr auf die nächsten Konzerte! Da es viele Nachfragen gab, hier die komplette Setlist (die dann für die nächsten Konzerte erweitert wird): Der Teufel steckt im Detail / Allein / Bist Du Deutschland? / Blick in den Spiegel / Zwischen Schuld und Sühne / Schwarze Löcher im System / Hassliebe / Halt Aus

Auch MOTORJESUS hatten wieder viel Spaß auf der Bühne und heizten gut ein. Vor dem Konzert hatte ich die Gelegenheit mit Sänger Chris Birx zu sprechen, der auch schon das Interview vor der Tour mit uns gemacht hatte. Ihm hat das Konzert von Stephan in Erfurt bislang am besten gefallen. Nach der Tour werden wir sicherlich noch ein Interview mit den Mönchengladbachern machen.

Jetzt war die Halle schon richtig gut gefüllt, mindestens 8.500 Menschen waren zum fünften „Autournomie“-Konzert gekommen. Vorne war es ein richtiger Kampf um die Plätze in der ersten Reihe, schließlich wollten viele auch auf der DVD erkannt werden. Der Druck war deutlich größer als in Kreuth, aber das ist auch gut so 😀 Jedenfalls stand ich pünktlich zum W-Konzertbeginn ganz vorne und als endlich der Vorhang fiel wurde ordentlich gerockt. Ein größererer Texthänger unterlief Stephan beim Anfang von „Urlaub mit Stalin“, den er komplett verpasste. Stephans Blick könnte man so interpretieren, dass er sich darüber ärgerte, dass der Song für die DVD wahrscheinlich wegfällt. Aber, Stephan: Wir wollen gar nicht immer eine perfekte DVD oder ein perfektes Konzert: Ein paar kleine Texthänger gehören dazu, und der Song kann ruhig trotzdem auf die DVD! 😉 Als sich Stephan für die zahlreichen „Stephan Weidner“-Sprechchöre bedankte und anmerkte, dass aber nicht nur er auf der Bühne steht, wurde sofort „Der W ist eine Band, Der W ist eine Band, Der W, Der W, ja Der W ist eine Band“ angestimmt. Dirk und Henning lachten und waren sichtlich erfreut über diese Gesänge. Beim „Set im Set“ mit den ruhigeren Songs wurde der Innenraum in ein gewaltiges Lichtermeer verwandelt. Bereits am Einlass waren Lichter verteilt worden, besonders viele waren bei „Zwischen Traum und Paralyse in der Luft“ – Sehr schöne Bilder für die Live-DVD:

Tim wird den Gig wahrscheinlich auch noch aus seiner Perspektive schildern. Nach dem Konzert wurden wir alle ziemlich schnell aus der Halle geworfen, was etwas verwunderlich war. So konnten einige nicht mal mehr ihr Merchandise kaufen, da die Securities alles sehr schnell absperrten. Stephan kam später nicht mehr vor die Halle, Eschenbach führten aber noch viele Gespräche und machten Fotos mit den neugewonnenen Fans. Vor der geschlossenen U-Bahn-Station bildete sich anschließend noch eine relativ große Onkelz-Spontan-Party, da eine Imbissbude noch Onkelz-Musik spielte und Alkohol ausschank. Erst um 2:30 Uhr soll sich diese Party aufgelöst haben, also wurde noch ein paar Stunden ordentlich gefeiert – eigentlich ganz cool!

Am nächsten Tag machten wir uns um 15:30 Uhr auf die Rückfahrt nach München. Im Bus blickten wir gemeinsam auf den vorherigen Abend zurück und waren alle begeistert. Die ersten Fotos und Videos liefen über die Handys, Philip und Nils freuten sich über jedes neue YouTube-Material. Für die Jungs war es sicherlich mit Recht eines der Highlights ihrer musikalischen Laufbahn. Als wir um 23 Uhr endlich zu Hause waren, ging eine sehr coole Reise mit vielen tollen Erlebnissen zu Ende. Dortmund, wir sehen uns!