Eschenbach „Alles in Allem“ Review von Dennis Diel
Ibiza und Frankfurt im Winter 2011: Im heimischen Studio auf der Sonneninsel und im Studio 23 in Frankfurt betreuen und produzieren Stephan Weidner und Michael Mainx nun bereits zum zweiten Mal die drei „Eschenbacher“, um im Januar 2012 deren zweites, „Alles in Allem“ betiteltes Studioalbum veröffentlichen zu können. Im November 2009 erschien der Erstling, der auch gleich mal zeigte, was die Band um Philip Eschenbach, Riitchy Schwarz und Nils Berger ausmacht: Harte Gitarren, treibende Bässe und Drums; das Ganze garniert mit Texten, die offen und ungeschminkt anklagten und wehtaten. Die Platte war gut, keine Frage. Mit „Frag dich selbst“, „Schwarze Löcher im System“ und „Blick in den Spiegel“ hatte „Eschenbach“ sogar drei meiner All-Tim-Faves mit an Bord. Aber mir fehlte irgendwas. Irgendwas reichte mir damals noch nicht aus, um die Band in Gänze zu verstehen, und erst jetzt, rund zwei Jahre später, weiß ich auch, was es war: Der Bandspirit. Die Stücke klangen zwar alle wie aus einem Guss, aber durch die Beteiligung diverser Gastsänger (u.a. Stephan Weidner und Nina C. Alice) konnte der Eindruck entstehen, dass die Band noch nicht 100%ig zu sich gefunden hatte.
Dies ist nun anders. „Alles in Allem“ ist reif und fertig. Die Songs sind dynamisch, eignen sich zum Abgehen auf Konzerten, aber auch zum Zuhören. Die Texte sind nicht mehr ganz so düster wie auf dem Debut-Album. Es gibt wunderbare Momente, die gute Laune versprühen („Tage voller Sonne“, „Die Kraft zu Träumen“), aber auch ernste Töne, die (selbst)kritisch auf das aktuelle Zeitgeschehen blicken und reflektieren. Der Reihe nach.
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