Offener Brief an das Werk 2 in Leipzig

8. Juli 2011 at 11:16

Sehr geehrte Damen und Herren des WERK 2 – Kulturfabrik Leipzig e.V.,

von Ihrer Absage an die 3R Concerts GmbH bezüglich des geplanten Konzerts am 7. Dezember diesen Jahrs des Künstlers „Der W“ haben wir mit großem Unverständnis erfahren. Drei Tage nach Bekanntgabe der Tourdaten, also lange nachdem das Werk 2 für Stephan Weidner und seine Band gebucht worden war, wollen Sie also plötzlich erfahren haben, „mit wem man es da eigentlich zu tun hätte“. Mit wem haben Sie es denn zu tun? Bringen Sie es doch auf den Punkt. Es gab 2 Worte, die Sie beim Googeln des Namens Stephan Weidner gestört haben: Böhse Onkelz. Auch die Bilder und Gedanken dazu in Ihrem Kopf können wir erahnen. Es ist ja nicht so, dass man sich zu diesem Thema heutzutage nicht informieren könnte. Wer hunderte Distanzierungen nicht mitbekommen hat, muss schon absichtlich nicht hingehört oder hingeschaut haben. Hier nochmal für Sie verlinkt: Eine Aufzählung von harten Fakten und tatkräftigen Distanzierungen der Onkelz. Es gibt so viele Beispiele für antifaschistische Statements von Stephan Weidner. Die berühmte Anti-NPD-Ansage, unzählige weitere Statements, Songs gegen Rechts und so weiter. Die Liste lässt sich noch umfangreich erweitern.

Wenn Sie die Tour im Jahr 2009 verfolgt haben, sollten Sie von ‚Komm schon‘ und einer weiteren Anti-Rassismus-Aktion gehört haben. Aber das haben Sie wohl nicht. Es ist erschreckend, das man solche Dinge nach so vielen Jahren einigen Menschen immer noch erklären muss.

Wenn Sie schon ein Konzert eines Künstlers absagen wollen, dann setzen Sie sich bitte vorher mit dem Künstler auseinander. Vielleicht nutzen Sie ja die Zeit am 07.12. um ein gutes Buch zu lesen oder vielleicht sogar um das „Ersatzkonzert“, welches jetzt organisiert werden muss, zu besuchen. Vielleicht sehen Sie dann mit wem Sie es zu tun gehabt hätten. Abschließend möchten wir noch einen schönen Satz von Ihrer Homepage zitieren:

In der direkten Vermittlungssituation ergeben sich Chancen, die Offenheit gegenüber Unbekanntem zu hinterfragen, über den eigenen Tellerrand zu schauen und wesentliche Selbstwirksamkeitserfahrungen zu sammeln.

Wenn Ihr etwas ändern wollt, fangt bei Euch an!

Freddy und Tim, weidnerwatchblog.de